Virtuelle Tagung: Tanz in Bildern

Entschuldigt, dass ich Euch heute so viele Infos schicke…wenn ich doch nur mehr Zeit hätte zum schreiben. Vom 28.-30.01.2021 läuft eine virtuelle Tagung “Tanz in Bilder – Plurale Konstellationen der Fotografie”, zu der man sich noch anmelden kann. Ich habe da gerade einen tollen Link zu einem virtuellen Rundgang durch eine Ausstellung erhalten, die über Miro realisert wird. Das alles weiß ich, weil es vom Institut für Theaterwissenschaft der Universität Leipzig in Kooperation mit dem Tanzarchiv Leipzig e.V. veranstaltet wird und da habe ich studiert. Als Alumni teile ich das also auf die letzte Minute sehr gerne!

Video Dance Festival 2021

Just a quick tip for all the dance lovers out there who are board to death, because theaters are closed. The 5th edition of the VideoDance Festival started. You can now spent your time watching 102 little dance videos and vote for your favorite dance video artist. Artists from 19 countries submitted clips in this difficult pandemic time and from what I understand there are three categories: freestyle, mobile and professional. You can vote by pressing the LIKE button on youtube. I just came across this Festival, because a friend is participating. Check out Irina Lermann. I met her during my time with the Atlantic Ballet Atlantique Canada. The company can not perform at the moment – like so many others.

Digital mit Avatar

[English version below]

Das Laden von Webseiten braucht Zeit und ich übe mich in Geduld und freue mich über die gelbe Ente, die mir am Wochenende so vertraut geworden ist. Die Pandemie hat sich auch auf die diesjährige Jahreskonferenz der Dramaturgischen Gesellschaft DIG IT ALL ausgewirkt. Das nun so brennende Thema Digitalisierung und Theater wurde schon vor gut zwei Jahren festgelegt und könnte passender nicht sein: die Theater sind weiterhin geschlossen und die Zuschauer*innen haben in der Mehrheit keine Lust mehr auf Streaming. Allerorten vermisst man die analoge Begegnung und das reale, gemeinsame Erlebnis. Was also tun? Digital how?

Die Dramaturgische Gesellschaft hat eine Konferenz in drei Teilen für dieses Pandemiejahr konzipiert. Das Kick-Off fand am vergangenen Wochenende mit #1 Let’s meet statt. Getroffen hat man sich dank Mozilla Hubs in virtuellen Räumen mit maximal 25 Personen. Anwesend war man, wenn alles geklappt hat und man in der Lage war readyplayer.me zu bedienen, als 3D-Avatar. Erkannt habe ich trotz dieser Idee fast niemanden, aber man hatte ja noch die Klarnamen, um die gebeten wurde. In der virtuellen Lobby sah das dann so aus – fliegende Köpfe (weniger Körper=weniger Datenvolumen=weniger technische Probleme hopefully):

Virtuelles Foyer – “Hörst Du mich” 🙂

Die derzeitigen Fellows der Akademie für Theater und Digitalität haben eben diese Räume der Akademie virtuell nachgebaut. Sicher eine Leistung in der kurzen Zeit und technisch hat das auch halbwegs funktioniert, allein es fehlte der Mehrwert.

Trotz allem Aufwand ist das Experiment für mich persönlich gut gescheitert. Die virtuelle Co-Präsenz, die angestrebt wird und die das reale Erleben möglichst befriedigend ersetzen soll, bleibt mir ein großes Rätsel. Ich war schon irgendwie „da(bei)“, aber es war nicht mal ansatzweise so interessant, wie auf den realen Konferenzen. Vielmehr saß ich Samstag sechs Stunden und Sonntag zwei Stunden erst halbwegs motiviert und dann lustlos bis ratlos vor dem PC. Sonntag habe ich mir die Tischgespräche über twitch.tv/dgtagung angesehen, weil beim ersten Versuch der Raum in den ich wollte schon voll war.

Die Begrüßung und die Eröffnungskeynote von Judith Ackermann haben noch ganz gut funktioniert. Allerdings habe ich via twich.tv im Stream zugehört. Im virtuellen Raum gab es Tonprobleme. Die Moderation in Akademieraum 5 (ich danke hier besonders Dorothea Hartmann, die diese Aufgabe für unseren Raum übernommen hatte) war ebenfalls sehr bemüht, mich im Verlauf des Tages bei Laune zu halten und mir bei den technischen Hürden zu helfen. Was überhaupt nicht funktioniert hat war das ins Gespräch kommen mit anderen (fremden) Personen. Die Räume waren so programmiert, dass man ein Raumgefühl hatte und Leute unterschiedlich laut hörte – je nachdem wie weit oder wie nah sie „neben einem standen“. Grundsätzlich waren es mir einfach zu viele Stimmen und es war mühsam „Orte“ zu finden, an denen man sich unterhalten konnte. Was die Konzentration angeht ist das mit den Stimmen extrem anstrengend. Außerdem wurde man recht überraschend stumm geschaltet, wenn der Admin etwas ansagen wollte. In der realen Welt können nicht einfach alle stumm geschaltet werden…man hätte noch die Chance seinem Gesprächspartner zu sagen „lass uns nachher weiterreden – da will jemand eine Ansage machen“. Mein eines Gespräch mit einer fremden Person ist gnadenlos im Sand verlaufen, weil wir plötzlich alle stumm geschaltet wurden und man sich danach „nicht mehr begegnet ist“.

Innerhalb der Räume der Fellows, die man im Laufe des Tages besichtigen und selbst erkunden konnte, hat sich mir nicht so viel erklärt.

Screenshot der Installation von Lukas Rehm – leider hatte ich da technische Probleme…

Copyright Lukas Rehm – Projektvorstellung im virtuellen Raum im Rahmen der DG Konferenz DIG IT ALL

Mal gab es technische Probleme oder war schlicht meine Internetverbindung zu schlecht (?) und sah man eine „Installation“ ohne Ton oder mit abgehacktem Ton, mal gab es seitens der Künstler*innen in ihren Räumen wenig Hinweise, worum es gehen soll, was es zu erkunden gibt und wie das alles funktioniert. Nun bin ich keine Gamerin…vielleicht fanden andere Teilnehmer*innen es sehr spannend selbst virtuelle Räume zu erkunden. Ich für meinen Teil kann nur sagen, dass ich gerne gewusst hätte, worum es gehen und wohin es führen soll. Was ist das künstlerische Anliegen, wie sind die Spielregeln? Es gab Artist Talks – habe ich zu spät mitbekommen, deshalb nur zwei gehört und hat auch nur bedingt geholfen. Am ehesten etwas anfangen konnte ich noch mit dem Raum Roman Senkl und Nils Corte – von minuseins/Peppers Holosuite, die durchaus versucht haben ihre Projekte zu erklären. Ich scheiterte nur an meinem nicht vorhandenen Wissen betreffen VR, Motion Capture, usw. und bräuchte erstmal eine technische Vokabelliste. Welche Technik kann was und wie wird sie eingesetzt.

Sreenshot-Ausschnitt des Projektraums von Roman Senkl und Nils Corte

Gut war am Sonntag der Vortrag von Tina Lorenz vom Staatstheater Augsburg im Rahmen der Tischgespräche, die man besuchen konnte. Sie hat ein paar Beispielprojekte aus dem anglo-amerikanischen Raum vorgestellt und ist auf die virtuellen Theaterangebote am Staatstheater Augsburg eingegangen. Ich konnte so schnell leider nicht alle Projekte mitschreiben, aber hier mal die Infos, die ich notiert habe:

Cyberballet – öffentliche Tanzproben in virtueller Realität

Finding Pandora X – A live VR theatre experience

Opera beyond by the Finish National Opera house

Current, Rising – opera in hyper reality by the Royal Opera House, GB

Wichtig fand ich ihre Gedanken dazu, dass wir neue Verabredungen und Codes, sprich eine Dramaturgie für die virtuellen Räume und Projekte brauchen. Man muss eigentlich die virtuellen Konventionen neu erfinden, die Rezeption neugestalten und unbedingt den Prozess sehr breit moderieren. Außerdem hat sie auch darauf hingewiesen, dass VR extrem anstrengend für die Zuschauerinnen ist. Der Leitsatz lautet ein gutes VR-Erlebnis dauert 20 Minuten. Danach braucht das Gehirn eine Pause und diese Pausen muss man mit in die Dramaturgie einbauen. Das Staatstheater Augsburg hat inzwischen mehrere Produktionen die in VR angeboten werden. Man kann sich die VR-Brillen nach Hause schicken lassen und es ausprobieren. Ich habe mal geschaut und es sind derzeit alles Stücke mit max. ein bis zwei Personen. Da geht noch was. Hat mit den Coronaregeln derzeit zu tun, die die Produktionsprozesse bestimmen. Beim Filmen mit der 360 Grad Kamera muss tatsächlich auch die Regie final den Raum verlassen, weil die Kamera alles aufzeichnet was sich bewegt. Die Schauspielerinnen finden sich in völlig neuen Situationen mit sich und einer Kamera wieder. Also, dass waren sehr erhellende Berichte aus der Praxis.

#2 Let’s Play und #3 Let’s Party der Konferenz folgen im März und im Juli, wenn Corona es zulässt.

English abstract

I wrote my report on the first part of this year’s conference of the Dramaturgische Gesellschaft with the theme DIG IT ALL Digitalization, Virtual Spaces and Theater in German only (sorry). Some project examples are from the English-speaking world and you can learn more about the projects that were discussed as best-practice models at the conference if you follow the links that I shared. I was a bit overwhelmed by the technology with Avatar, Mozilla Hubs, Twitch.tv and more on the weekend and the big question – how to create a meaningful co-presence in virtual space with meaningful experience – remained open for me. In that respect the conference was a well failed attempt for me so to speak.

Back to better

Can I still wish you a very Happy New Year 2021? I think I can – it’s never to late! May it be a year full of social events (soon), sport, art, adventures with family and friends and lot’s of joy.

How do you feel? The first few weeks of 2021 were somewhat chaotic worldwide: Pandemic, US-Politics, new lockdown roules in Germany and elsewhere…tiring really, but as I am watching the Inaugural Ceremonies now I am in a positive mood. Even the Vice President Michael R. Pence is attending…not self-evident. Nothing is (was) self-evident anymore. Never take democracy for granted.

But no more politics. We had a lot of snow the last three weeks, so it was possible to be out and about in the woods with a sledge and have fun! We haven’d had a lot of snow in central Germany for years, so it was quiet a surprise and I want to share a few pics with you!

Now I know there are a few people on that hill, but it was really not too crowded. People just can’t sit on sofas for months. That said, let’s hope we get back to better in so many areas. I hope you can go for a walk as well and there is no curfew!